Intensiv

Ich fühle zu viel und spüre noch mehr. Intensiv bekommt für mich eine ganz andere Bedeutung. Eine hauchzarte Berühung, zärtlich gemeint; löst Schmerz aus. Seine Fingerspitze; ein Nadelstich. Selbst wenn die Finger von meiner Haut ablassen, spüre ich nach, fühlt sich meine Haut verletzt und zerrissen an. 

Intensiv. Ich liebe intensiv. Ich verzehre mich nach Berührungen, will Haut an Haut spüren. Aber ohne Schmerz. Ohne Angst vor dem Schmerz. Ohne Angst vor der Berührung. 

Ständige Angst vor Schmerz, ständige Befürchtungen, es könnte nie besser werden und die Gewissheit; es wird vermutlich nicht besser. Gedanken kreisen immer um dasselbe: was beeinflusst der Schmerz noch? Mein Studium, meine Ausbildung, meine Liebe, meine Hobbys, mein ganzes Ich? 

Intensive Angst und intensive Zweifel stürzen mich in intensive Traurigkeit. 
Ich möchte keine Sklavin des Schmerzes sein. Ich weigere mich. Ich bäume mich auf. Ich kämpfe. Ich falle hin. Und möchte am Ende einer jeden Schlacht einfach am Boden liegen bleiben. Den Schmerz gewinnen lassen. Doch selbst wenn man am Boden liegt, tritt er noch nach. Ich stehe also wieder auf, sage meinem Schmerz den Kampf an und hoffe auf das Ende des Krieges. Denn eine verlorene Schlacht, bedeutet noch lange nicht einen verlorenen Krieg. 

Vielleicht hat der Schmerz irgendwann keine Kraft mehr, keine Lust mehr auf dieses Gerangel um die Oberhand. Mein Schmerz existiert nur, weil mein Körper existiert. Er ist nichts ohne mich. Ich hingegen, ich bin alles.

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